Kartoffelpuffer für die Clowndoktoren
„Ui, das war knapp und ist gerade noch einmal gut gegangen“, freute sich der knusprige Kartoffelpuffer auf dem Igstadter Adventsmarkt gemeinsam mit seinen 750 Kollegen. Was war knapp und was ist gut gegangen? Die Gymnastikgruppe der Ev. Kirchengemeinde hatte aus nachvollziehbaren Gründen und nach zweijähriger Corona-Pause ihre Teilnahme am Adventsmarkt abgesagt.
Aber ein Adventsmarkt ohne die beliebten Kartoffelpuffer, das war undenkbar! Sofort überlegte ein kleines Team von in der Kirchengemeinde Engagierten, wie man den Stand retten könne und welche Unterstützung hilfreich wäre. Es wurden Lösungen gefunden und vor allem für die vielfältigen Einzelaufgaben zahlreiche Helferinnen und Helfer.
30 kg Äpfel wurden mittwochs im Gemeindehaus gemeinsam und in geselliger Runde zu Apfelmus verarbeitet. Noch größer und geselliger war die Runde donnerstags, als knapp 20 Personen - bestens
ausgestattet mit eigenen Schälmessern - zum Kartoffelschälen eintrafen. Darunter als Novum auch Männer und gleich sieben an der Zahl. Fast märchenhaft! Das Scheunentheater war besonders zahlreich
vertreten, denn der Termin am Donnerstag passte gut vor die anschließende Theaterprobe. 100 kg Kartoffeln waren in einer Stunde geschält und gewaschen! „Viele Hände, schnelles Ende“, so das Fazit.
Nun erwarteten alle gespannt den wichtigen Freitag. Am Vormittag baute ein starkes, ebenfalls neu zusammengestelltes Männer-Team den Stand an der gewohnten Stelle vor dem Gemeindehaus auf und brachte die beiden Bräter mit den Gasflaschen in Position. Die Bräter wurden perfekt mit der Wasserwaage ausgerichtet, um einen einseitigen „Fettsee“ zu verhindern. Auch die weihnachtliche Dekoration fehlte nicht.
Zwei Stunden vor der Eröffnung des Marktes wurde es im Gemeindehaus wieder betriebsam: die Kartoffeln wurden geraspelt und der Teig nach dem bewährten Rezept von und mit Maria Brauer zubereitet. Am Pufferstand wurde es ernst, als die ersten Kartoffelpuffer an die hungrigen, Gäste ausgegeben wurden, die wie in allen Vorjahren geduldig in einer Warteschlange anstanden.
Die erfahrenen Frauen arbeiteten Hand in Hand mit den Frauen, die zum ersten Mal in die Geheimnisse der Teigzubereitung, des Kartoffelpufferbratens und in den Standablauf eingewiesen wurden. Man lernte sich gegenseitig kennen, lernte auch voneinander und hatte zudem viel Freude miteinander. Von den kleinen technischen Pannen mit Gerätschaften wird man sich sicherlich später als Anektode erzählen und darüber lachen.
Den Abschluss des Tages feierte das Team mit einem Sekt, den Ingrid Kellershohn und Ulrike Dörr spendierten. „Wie gewonnen, so zerronnen“, denn der Sekt war die Anerkennung des Ortsbeirates an die Gymnastikgruppe für 25 Jahre Kartoffelpuffer auf dem Adventsmarkt.
Zum großen Aufräumen am Samstagvormittag waren wieder viele fleißige Hände zur Stelle und in Windeseile waren alle Gerätschaften gesäubert, von ihrer fettigen Aromakruste befreit und weggeräumt, einschließlich des Standes und der Bräter. In der Euphorie des gelungenen Ablaufs der letzten vier Tage versprach man sich gegenseitig, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein, eine gute Gesundheit vorausgesetzt. Und diese sei allen von Herzen gewünscht!
Kein Bericht ohne Dank: Dank an alle fleißigen Hände und Füße, Dank an die Helferinnen, die ihre eigenen Küchenmaschinen und Thermomix-Geräte mitbrachten. Dank an die Familie Bücher vom Falkenhof für die Spende der Kartoffeln und Eier, an die Familie Vetter/Streubig für die Äpfel und an Bernd Diefenbach, der diverse Bottiche und die beiden Bräter zur Verfügung stellte. Die Bräter überließ
die Familie Diefenbach anschließend der Kirchengemeinde zur weiteren Nutzung. Diese warten nun geduldig im Keller des Gemeindehauses auf ihren neuen Einsatz.
Der Erlös des Kartoffelpufferstandes wird den Clown Doktoren Wiesbaden gespendet, die mit ihrer Arbeit nicht nur in Kinderkliniken Freude bereiten, sondern auch in Senioreneinrichtungen.
Fotograf/Fotografin: Evangelische Kirchengemeinde Wiesbaden-Igstadt
Ingrid Dahl/21.12.2022
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